Spätestens nach Erscheinen der von Salomon Dobno 1778 herausgegebenen Proben der Mendelssohnschen Bibelübersetzung 'Alim li-terufa - die bei Solomon Proops in Amsterdam verlegt wurde, eben jener Druckerei, für deren Ankauf sich Mendelssohn ein halbes Jahrzehnt später interessieren sollte - wurde heftiger Widerspruch seitens einiger Traditionalisten gegen das aufklärerische Modernisierungsprogramm laut. Der Oberrabbiner der bedeutenden Dreigemeinde Altona-Hamburg-Wandsbeck Raphael Cohen veröffentlichte 1779 einen Bann gegen die potentiellen Leser von Mendelssohns Bibelübersetzung. Auch wenn der Bann später wieder zurückgenommen wurde, so hatte er doch seine Wirkung: Der Mangel an einer gemeinde- und rabbinatsunabhängigen Druckerei wurde evident; die Maskilim bemühten sich nun um eine eigene hebräische Buchdruckerei, die frei von jeglichen Zwängen rabbinischer Haskamot und damit auch dem Wohlwollen der Gemeindevorsteher bzw. Druckherren gegenüber ungebunden sein sollte. Und hier ist der Grund dafür zu sehen, warum sich Isaak Daniel Itzig und David Friedländer Anfang 1784 um die Konzession zur Anlegung einer Druckerei bemühten, obwohl für den Druck der Schriften der frühen Haskala bereits eine Druckerei zur Verfügung stand und der Betrieb von hebräischen Druckereien nicht gegen das bestehende Recht verstieß. Die Vorteile, die sie darin sahen, waren vielfältig und lassen sich folgendermaßen skizzieren: