Als Lazarus Bendavid nach dem Tod Isaak Daniel Itzigs 1806 die Leitung der Freischule übernahm, fand er die Orientalische Buchdruckerei in einem völlig desolatem Zustand vor. Der Betrieb der Druckerei lag in den ersten Jahren nach Bendavids Amtsantritt fast völlig brach. Doch trotz ihres schlechten Zustands setzte Bendavid große Hoffnungen in deren Wiederbelebung. Erneut sollte der Freischule mit dem Druck und Verkauf von Gebetbüchern eine sichere und von Spendengeldern unabhängige Einnahmequelle geschaffen werden. Zunächst wandte sich Bendavid in einem Aufruf um finanzielle Unterstützung an die Mitglieder der jüdischen Gemeinde ( CCN, Dok. 190). Da diese jedoch noch immer nicht gewillt waren, die Freischule zu unterstützen, versuchte Bendavid die notwendigen Instandsetzungskosten durch den Verkauf der schuleigenen Marmorbüste Mendelssohns zu bestreiten (Moritz Stern in: CCN, Dok. 718). Da auch diese Bemühungen erfolglos blieben ersann Bendavid eine ungewöhnliche Maßnahme; im Dezember 1807 kündigte er die Verlosung der Büste in einer Ziehung der Berliner Zahlenlotterie an (CCN, Dok. 210). Doch auch dieser Plan Bendavids misslang, und die Orientalische Buchdruckerei wurde 1808 verpachtet.