Der Tatsache, dass in den offiziellen Verhandlungen die Finanzierung der Freischule als einziges Anliegen der Schuldirektion hervorgehoben wurde, liegen offensichtlich rein taktische Erwägungen zugrunde. Eine als 'nützlich' anerkannte Schule wurde vom preußischen Staat eher unterstützt als eine Druckerei, deren Produkte innerhalb der Judenschaft heftige Kontroversen auslösen würden. Daher verloren Isaak Daniel Itzig und David Friedländer in ihrem Konzessionsgesuch kein Wort über die von ihnen geplanten Publikationen. Geradezu marginal erschien hier auch das für die Haskala zentrale Anliegen einer Förderung der Kultur der hebräischen Sprache "durch Erleichterung des Erwerbs der darinn geschriebenen Bücher" (CCN, Dok. 55). Dagegen war in den programmatischen Satzungen der Orientalischen Buchdruckerei, die 1785 von Friedländer und Itzig herausgegeben wurden, von einer pekuniären Unterstützung der Freischule keine Rede.