Das inhaltliche Konzept der Orientalischen Buchdruckerei, das sich aus den Statuten ablesen lässt, stimmte vollkommen mit den Modernisierungsbestrebungen der frühen Haskala überein. So kann Mendelssohns Einleitung zu seiner Pentateuchübersetzung Or la-netiva von 1782 gewissermaßen als vorzeitiges Programm für die Orientalische Buchdruckerei angesehen werden: Alle älteren Werke, die Mendelssohn hier als nützlich für die Übersetzung der Tora und die Abfassung des Kommentars erwähnt hatte, erschienen später in ihrerseits kommentierten Neuauflagen der Orientalischen Buchdruckerei. Einen eigenen Programmpunkt bildete Satanows dreiteiliges Sprachwerk, für das noch einmal gesondert um Subskribenten geworben wurde. Alle Publikationsprojekte, die in den Statuten Erwähnung fanden, wurden in den folgenden Jahren tatsächlich realisiert: Satanows Lehrbücher zur hebräischen Sprache nach David Kimchi und Salomon di Urbino erschienen mehrheitlich im Jahr 1787. Die fünf Megilot wurden 1788 von Joel Bril Loewe und Aaron Wolfssohn kommentiert herausgegeben, die Haftarot erschienen 1790 und 1791 als Gemeinschaftswerk der Gesellschaft der Freunde des Guten und der Tugend (חברת שוחרי הטוב והתושיה). Zur gleichen Zeit erschien die Ethik des Aristoteles zweiteilig in der Übersetzung des Meir Alguadez aus dem Arabischen (Kastilien 1405); Satanow versah diese Ausgabe mit einem umfangreichen hebräischen Kommentar. Abgesehen von zuweilen fingierten Haskamot Satanows, erschienen die Bücher aus dem Verlag der Orientalischen Buchdruckerei zumeist ohne Approbation. Um sich dennoch gegen Kritik und Bannsprüche von traditionalistischer Seite abzusichern, wurde gleich im dritten Paragraphen der Statuten die Kontrolle der Bücher durch drei sachverständige Gutachter zugesichert.